Das Schweißen ist heute in der Industrie die gebräuchlichste Methode zum Verbinden von Metallen. Beim Schweißen werden die Teile ähnlicher Metalle verschmolzen. Nach dem Schweißen ist die geschweißte Verbindung so stark wie oder stärker als die Stücke, aus denen die Verbindung geformt wurde. Geschweißt wird in einem Temperaturbereich von 800 bis 1 635 °C. Das Schweißen birgt eine Reihe von Gefahren wie Schläge, Eindringen, schädlicher Staub, Rauch, Dämpfe, intensive Wärme- und Lichtstrahlung. Die richtige persönliche Schutzausrüstung kann Sie vor diesen Gefahren schützen!
Gefahren für die Gesundheit beim Schweißen – chemische Mittel
Schweißrauch und Gase stammen im Allgemeinen vom Grundmaterial oder Schweißmetall, von Lacken und Beschichtungen auf dem Metall und der Elektrode, von Schutzgasen und von chemischen Reaktionen, die durch das UV-Licht und die Wärme des Lichtbogens ausgelöst werden. Sie werden durch den Prozess und das Verbrauchsmaterial sowie Verunreinigungen in der Luft wie z. B. Dämpfe von Reinigern und Entfettern verursacht.
Die Exposition von Schweißrauch am Arbeitsplatz ist ein ernstes Berufsrisiko und kann viele gesundheitliche Probleme verursachen (siehe weitere Informationen im Kapitel „Gefahren für die Gesundheit“). Die größten Risikofaktoren sind unter anderem Ozon, Chrom, insbesondere im sechswertigen Zustand (Cr 6+), Nickel (potenzielle Karzinogene), Cadmium und Blei. Cadmium im Schweißrauch kann sogar in kurzer Zeit zum Tode führen. Die beim Schweißen freigegebene ultraviolette Strahlung reagiert mit Sauerstoff und Stickstoff in der Luft, wodurch Ozon und Stickstoffoxide gebildet werden, die in hohen Dosen tödlich sind, zu Reizungen in Nase und Rachen führen und schwere Lungenkrankheiten verursachen.
Ultraviolette Strahlung kann mit chlorierten Kohlenwasserstofflösungsmitteln wie Trichlorethylen, 1,1,1,-Trichlorethan, Methylenchlorid und Perchlorethylen zu Phosgengas reagieren, ein Stoff, der bereits in kleinen Mengen tödlich ist. Die Symptome einer Vergiftung wie Schwindel, Schüttelfrost und Husten treten gewöhnlich fünf bis sechs Stunden nach der Exposition auf. Ein einziges Schweißgerät produziert 20 bis 40 g Rauch pro Stunde. Das entspricht 35 bis 70 kg Schweißrauch pro Jahr. (Der Arbeitsplatzgrenzwert für allgemeinen Schweißrauch beträgt 5 mg/m3).
Gefahren für die Gesundheit beim Schweißen – physikalische Mittel
Der Lichtbogen und das Laserschweißen emittieren ultraviolettes Licht (UV), sichtbares Licht und Infrarotlicht (IR). Beim Gasschweißen und Gasschneiden wird sichtbares Licht und IR-Strahlung emittiert. Die potenziellen Auswirkungen auf den Körper sind abhängig von der Art und Intensität der Strahlung, vom Abstand zur Quelle und von der Dauer der Exposition.
Ultraviolette Strahlung
Während des Schweißprozesses erzeugt der Lichtbogen ultraviolette Strahlung (UV). Die Folge einer UV-Exposition der Haut sind schwere Verbrennungen, zu denen es in vielen Fällen völlig ohne Vorwarnung kommt. UV-Strahlung kann auch die Augenlinsen schädigen. Viele Lichtbogenschweißer kennen die „Lichtbogenaugen“, eine Reizung, die sich wie Sand in den Augen anfühlt.
Infrarotstrahlung
Bei einer UV-Exposition des Körpers durch Lichtbogen oder Brennschneidgeräte können sich die Hautoberfläche und das direkt darunter liegende Gewebe erwärmen. Abgesehen von diesem Effekt, der fortschreiten und zu Wärmeverbrennungen führen kann , ist Infrarotstrahlung für den Schweißer ungefährlich. Die meisten Schweißer tragen einen Schweißerhelm (oder eine Schweißerbrille) und Schutzkleidung, um sich vor Infrarotstrahlung (und UV-Strahlung) zu schützen.
Intensives sichtbares Licht
Wird das menschliche Auge intensivem Licht ausgesetzt, kann sich das Auge adaptieren, der Pupillenreflex wird beeinträchtigt und die Sicht wird durch Schatten verengt. Diese Reaktionen des Auges schützen die Retina vor übermäßiger Lichtfokussierung. Beim Lichtbogenschweißen wird die Lichtexposition meistens durch einen Schweißerhelm verhindert. Es kann jedoch auch zu anhaltender Netzhautschädigung kommen, wenn der Schweißer aufgrund einer Nachlässigkeit in den Lichtbogen sieht. Nie ohne Augenschutz in den Lichtbogen sehen.